Diese Geschichte finden Sie auch in meinem “Buch zum Blog”. Für alle, die lieber offline lesen als sich online alles im Internet zusammenklicken.
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In letzter Zeit häufen sich auf meinen Seiten die Suchanfragen zu Begriffen wie
- Bedarf erzeugen
- Bedürfnisse wecken
- Bedürfnisse erzeugen
- Bedarf wecken
- Wie kann ich Bedarf erzeugen?
- usw.
Da ich schwerlich nachvollziehen kann, von wem und von wo diese Suchanfragen kommen, ich sie also leider nicht direkt beantworten kann, möchte ich auf diese Punkte gerne im Rahmen dieses Artikels etwas näher eingehen.
Was ist nun überhaupt Bedarf, was ist ein Bedürfnis, wann wird ein Bedürfnis zum Bedarf oder umgekehrt? Ich habe im Internet recherchiert und bin auf einige Definitionen – teilweise sehr komplizierte und wissenschaftliche Definitionen – gestoßen.
- Vereinfacht dargestellt kam ich zu folgenden Definitionen:
Bedürfnis = entsteht aus einem subjektiv oder objektiv empfundenen Mangel
Bedarf = das mit Kaufkraft (= Geld) verbundene Bedürfnis
Es gibt ja landläufig die Meinung, dass ein guter Verkäufer alles verkaufen kann. Er also zu jedem Zeitpunkt und zu jeder Gelegenheit Bedarf erzeugen und Bedürfnisse wecken kann, unabhängig von Notwendigkeit, Sinnhaftigkeit oder Unsinnhaftigkeit des Produktes, das dahinter steht. Aber genau diese Aussage erlaube ich mir zu bezweifeln.
Gestatten Sie mir hierzu bitte zwei Geschichten:
Seit einigen Monaten habe ich einen latenten Bedarf an einer neuen Bohrmaschine. Ich weiss, dass ich mit der alten Maschine kein Loch mehr in einen schweizer Käse kriege und ich hätte auch das nötige Kleingeld für eine neue Maschine. Der Bedarf ist aus diesem Grund “latent”, weil ich nur hin und wieder das Bedürfnis habe, ein Loch bohren zu müssen. Dieser Bedarf konkretisiert sich aber immer dann, wenn ich z. B. ein Bild aufhängen will.
Würde ich also im Baumarkt von einem Verkäufer angesprochen, hätte er es mit mir sicherlich sehr leicht. Umso leichter, je kürzer meine schmerzhafte Erinnerung an meine letzte handwerkliche Aktion zurückliegt oder je näher die nächste Aktion bevor steht.
Denn in diesem Fall ist sowohl ein Bedürfnis, als auch ein Bedarf vorhanden. Der Verkäufer hatte lediglich das Glück, oder sagen wir mal: Er hat die Aufgabe übernommen, mich bei der richtigen Gelegenheit an meinen Bedarf zu erinnern.
Die zweite Geschichte: Es gibt sicherlich irgendein Gericht, das Sie absolut überhaupt nicht mögen. Bei mir sind das z. B. Meeresfrüchte oder Innereien. Ich würde lieber verhungern, bevor ich diese Dinge zu mir nehmen würde. Oder eine Musikgruppe, die Sie so extrem finden, dass Sie keine 10 Pferde dort hin zu einer Veranstaltung kriegen würden.
Stellen Sie sich nun vor, Sie bekommen nun genau dieses Gericht, oder Karten zu einer Veranstaltung dieser Gruppe, angeboten. Sie haben zwar die nötige Kaufkraft, aber gar überhaupt kein Bedürfnis. Aber nach einer halben Stunde Überredungskunst haben Sie die Karten dann doch gekauft (oder die Dose mit den Meeresfrüchten erworben).
Wie fühlen Sie sich nach diesem Kauf?
- Gut? Zufrieden? Glücklich? oder eher unwohl und unbehaglich? Vielleicht etwas (oder sogar ziemlich) “über den Tisch gezogen”?
Aber dennoch ist es dem Verkäufer ja offensichtlich gelungen, in Ihnen ein Bedürfnis zu wecken und einen Bedarf zu erzeugen. Oder? Oder doch nicht? Ob aus diesem Geschäft nun ein zufriedener Kunde wird, der das Geschäft und den Verkäufer weiterempfehlen wird?
Was können wir aus diesen beiden Geschichten lernen?
- Kann man wirklich ein Bedürfnis oder einen Bedarf wirklich erzeugen?
Ich bin gespannt auf Ihre Meinungen.
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Hier noch eine passende Geschichte, die Sie vielleicht aus Ihrer Kindheit kennen, und die sehr gut zu dem Thema passt:
Hier geht’s zum Video auf Youtube //www.youtube.com/watch?v=7J2oijo9958]